Vertrauen auf Profis: die Österreichischen Berg- und Schiführer

Die Geburtsstunde des Bergführerberufes in der Mitte des 19. Jahrhunderts hängt mit den Anfängen des klassischen Alpinismus zusammen. Die Erschließer und Forscher dieser Zeit waren auf gebietskundige und verlässliche Führer angewiesen, um ihre Gipfelziele zu verwirklichen. Waren die Berg- und Schiführer in früherer Zeit nur Führer und Träger, so bleibt die heutige Tätigkeit nicht mehr nur auf die Führungsaufgaben beschränkt, sondern ergibt ein komplexes Berufsbild.

Wozu ein Bergführer?

Durch die sehr umfangreiche Ausbildung, die zu den höchst qualifizierten in allen Bereichen des Alpinismus zählt, sind Berg- und Skiführer mit ihrem Fachwissen in vielen Bereichen wertvolle Fachleute (z. Bsp. Lawinenkommissionen usw.).
Österreichs Berg- und Skiführer sind Profis in allen Bereichen. Egal, ob Hütten- oder Schneeschuhwanderungen, Klettertouren oder Sportklettertraining, Berg- oder Hochtouren, Gletscherwanderungen oder Eisfallklettereien, Skitouren oder Variantenabfahrten, ja sogar Canyoningtouren werden von ihnen professionell organisiert und durchgeführt. Sie sind in allen Formen des alpinen Geländes kompetente Begleiter und ermöglichen dem Gast das ersehnte Erfolgs- und Naturerlebnis.
Vor diesem Beruf hat aber auch die Globalisierung nicht Halt gemacht. War der Standortführer früher fast ausschließlich im Heimattal beschäftigt, so begleiten moderne Berg- und Skiführer ihre Gäste auf Touren in den gesamten Ost- und Westalpen, auf Trekkingtouren und auf den hohen Weltbergen.


All diese angeführten Aufgaben und Bereiche decken die autorisierten und geprüften österreichischen Berg- und Skiführer schon seit Jahren ab. Sie kümmern sich bei der Planung der bevorstehenden Tour um die richtige Ausrüstung, klären den Zustand der Wege ab, holen Infos bei den Hüttenbetreibern ein und informieren sich über die aktuelle Wetterlage im betreffenden Gebiet.

Während der Tour zeigen sie dem Gast die Schönheiten der Natur und machen dadurch leichte und anspruchsvolle Touren für Anfänger und Könner zu einem unvergesslichen Naturerlebnis.
Die Österreichischen Berg- und Skiführer bieten auf Grund ihrer umfangreicher Ausbildung und gesetzlich vorgeschriebenen Fortbildungen ein Höchstmaß an Qualität und Sicherheit und können das Risiko bei den einzelnen Touren auf ein Minimum reduzieren. Dennoch kann es trotz sorgfältiger Planung und Tourenführung immer wieder unvorhersehbare Ereignisse geben, die nicht im Ermessen des Führers liegen. Deshalb ist auch eine kritische Selbsteinschätzung jedes einzelnen Teilnehmers vor Beginn einer Tour unerlässlich.
In diesem Sinne wünsche ich allen Bergfreunden eine unfallfreie Ausübung dieses faszinierenden Bergsports und schöne Touren im gesamten Alpenraum.

Robert Span

1. Vorsitzender des Österr. Berg- und Skiführerverbandes

Österreichische Berg- und Schiführer

Ein Berg- und Skiführer hat in Österreich eine umfassende dreijährige Ausbildung absolviert, welche alle Facetten des Bergsports, Sommer wie Winter umfasst. In der Ausbildung geht es vorrangig um das möglichst sichere Unterwegs-sein mit Gästen, also um das Führen, denn das überdurchschnittliche Können müssen die Anwärter bereits zur Ausbildung mitbringen. Das Eigenkönnen wird zu Beginn in einer fünftägigen Eignungsprüfung, welche alle Disziplinen (Fels, Eis, Schnee/Ski) umfasst, überprüft, wobei das geforderte Niveau so hoch ist, dass nur rund Viertel der, jährlich rund hundert Bewerber, in die Ausbildung aufgenommen werden.

Nach erfolgreichem Abschluss, dürfen sich die Absolventen staatlich geprüfter Berg- und Skiführer nennen, da die Ausbildung zusammen mit der Bundessportkademie (BSPA) durchgeführt wird und dies somit auch eine staatlich anerkannte Ausbildung darstellt. Zugleich erfolgt die Ausbildung nach den Vorgaben der internationalen Bergführervereinigung (IVBV), wodurch unsere Bergführerausbildung auch international anerkannt ist und Österreichs Bergführer weltweit zum Führen berechtigt sind: egal ob in den Anden, im Himalaya oder in Zermatt...

Die Ausbildungs-Absolventen müssen sich bei den Behörden autorisieren lassen und sind dann automatisch Mitglied beim Bergführerverband. Der ist nicht nur ihre Interessensvertretung, sondern die Mitgliedschaft bzw. der Mitgliedsbeitrag beinhaltet ein umfassendes Versicherungspaket: u.a. alleine eine Haftpflichtversicherung über 8 Millionn (!) Euro, wodurch nicht nur der Bergführer selbst, sondern vielmehr auch seine Gäste abgesichert sind - nicht autorisierte Führer ("Schwarzführer") haben das nicht!

"Rasten heißt Rosten" trifft bei Bergführern doppelt zu, nicht nur, dass sie sich laufend fit halten müssen, um ihr bergsteigerisches Niveau halten zu können, auch inhaltlich sind die österreichsiochen Bergführer gesetzlich verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden, um auch in Bezug auf Material, Sicherungstechnik, etc. immer am neuesten Stand zu sein.

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